Dr. Karl Lueger Kirche Bänke
Dr. Karl Lueger Kirche am Wiener Zentralfriedhof
1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße, 2. Tor.
1) Objektbeschreibung:
Gestühl: 2 Gestühlsblöcke auf Podest mit Parketteinlagen – Fischgrätenmuster bestehend aus: je 5 Bankreihen der Raumform angepasst, Wangen, Rückenlehne mit Gebetsbuchablage, Kniebänke, vorderem und hinterem Bankabschluss.
Wangen und Bankabschlüsse mit Kerbschnitz-, Würfel- und Dreieckornamenten in Form von stilisierten Wappen.
Konstruktion: Massivholzbau, Rahmen-Füllungsbau, Zapfen- und Steckverbindungen teilw. verdübelt.
Holzart: Eiche massiv, Podestsockel – Weichholz
Bestandsoberfläche: Harzlack nachträglich überarbeitet
Maße ca.: Grundfläche 5,25 x 5,25 m
Bänke:Unterbau in geschlossener Kastenform mit Sitzbrettauflage und
Lehne mit einfacher Würfelornamentik. Konstruktion: Massivholzbau
Holzart: Eiche massiv
Bestandsoberfläche: 2 lasierte Bänke – Holzimitation, 1 gefasste Bank
Außenmaße ca.:3,00 x 0,47 x 1,03 m
2)Schäden:
Gestühl:- inaktiver Anobienbefall
kleine Schwundrisse und -fugen, teilweise Ableimungen von Ornamenten und der Holzverbindung, teilweise Verwerfungen, Fehlbestände im Massivholz, Schnitz- und Architekturbereich, mechanische Beschädigungen, nachträgliche unsachgemäße Ergänzungen, instabile Parketteile, Oberfläche verschmutzt, überarbeitete Oberfläche uneinheitlich, fleckig.
Bänke: nachträglich Oberfläche überarbeitet, kleinere mechanische Beschädigungen
3) Restaurierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen für Gestühl und Bänke: laut LV
Demontieren der nachträglich eingebauten Elektroheizung, Haken und sonstiger Einbauten sowie Entfernen von störenden, unsachgemäßen Ergänzungen nach Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und dem Auftraggeber.
Behandeln der befallenen Teile mit Holzschutzmittel bzw. der neuen Teile.
Instandsetzen und Ergänzen des Podestbodens Parkett, inkl. Sanieren der Unterkonstruktion.
Verleimen aller Ableimungen mit einem dem Original entsprechenden Leim.
Ergänzen von fehlenden Profil-, Architekturteilen und Schnitzornamentik in gleicher Art, Material und Technik durch genaues An- und Einpassen in die vorhandenen Fehlstellen. Kitten kleiner nicht belasteter Schwundfugen und kleinerer Ausbruchstellen mit homogenisierter Kittmasse.
Durchführen der Oberflächenanalysen zur Feststellung des Originalaufbaus und der Produkte.
Oberfläche Gestühl: Reinigung der verschmutzten Oberfläche je nach Gegebenheit wässrig oder mit Lösemittel unter Berücksichtigung auf Erhaltung der Originaloberfläche.
Oberfläche Podestboden überschleifen und versiegeln – Glanzgrad an Gestühl angepasst bzw. imprägnieren mit Ölharzfirnis und wachsen mit Bodenwachs. Oberfläche Bänke: Freilegen der überarbeiteten Originalfassung. Farbdifferenzen bei Ergänzungen bzw. Kittmassen mit lichtechtem Retuschiermaterial dem Altbestand angleichen.
Aufbau einer dem Original entsprechenden geschlossenen Oberfläche, ausgemagerte, und fleckige Oberflächenpartien sind dem Original anzupassen. Oberfläche Gestühl: Harzlack, Produkt laut Analyse ( Ölharzfirnis). Oberfläche Bänke: gebrochenes weiß, Produkt laut Analyse (Ölfarbe Bekoweiß).
5) Zusätzliche Maßnahmen
Bohrungen und Lüftungsschlitze im Podestboden ( Luftzirkulation – Fußbodenheizung)
laut angefügter Skizze. Wiedermontage von Huthacken (Messing)
Die Kirchenbänke waren nicht der Bewitterung ausgesetzt und dadurch weniger angegriffen. Aber es fehlten leider viele Ornamente und Schnitzteile die wir nach den originalen Mustern neu anfertigen und in das Gesamtbild einfügen mussten. Dabei verwendeten wir nicht nur artgleiche Hölzer, sondern auch solche die etwa genauso alt waren wie die, der von uns zu restaurierenden Kniebänke. Nach der Reinigung mit einer Mischung aus Terpentin und Leinöl war die Retusche und anschließend das „Nachfetten“ der Holzoberflächen vorzunehmen. Um eine bessere Beständigkeit durch tropfende Kleidung bei Regenwetter zu gewährleisten, überzogen wir die Sitzflächen und den Lehnenbereich mit einer dünnen Wachsschichte.
Eine größere Ansicht der Bilder und eine Diashow können Sie durch Anklicken der Bilder erwirken.